Jahresbericht 2016

13 II. Wohnungsbau und Wohnungspolitik men“, sind vielschichtig. Eine Rolle spielen neben der immer aufwendiger werdenden „Produktion“ von (insbe- sondere größeren) Wohnungsbauvorhaben auch Kapazi- tätsengpässe. In Einzelfällen wird auch vermutet, dass die Umsetzung bereits genehmigter Vorhaben in der Erwar- tung noch besserer Vermarktungsbedingungen bewusst verzögert wird. Trotzdem befindet sich die Neubautätigkeit insgesamt quantitativ auf dem richtigen Weg. Die Fertigstellungszah- len für 2016 zeigen, dass die Knappheitssignale am Markt angekommen sind und die Bautätigkeit kräftig anspringt. Jedoch bedarf es weiterhin großer Anstrengungen insbe- sondere der politischen Akteure auf allen Ebenen, um die weiterhin große Bedarfslücke bei der nötigen Neubautätig- keit zu schließen – zumal die Zahlen für das erste Quartal 2017 vermuten lassen, dass der Wohnungsbauboom seinen Höhepunkt bereits überschritten hat. Als zentrales Instrument zur Intensivierung des Wohnungs- baus hatte das Bundeskabinett im März 2016 die soge- nannteWohnungsbau-Offensive des Bündnisses für bezahl- bares Wohnen und Bauen beschlossen. Das Bündnis führt Bund, Länder, Kommunen, Wohnungs- und Bauwirtschaft sowie weitere gesellschaftliche Akteure unter Federführung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zusammen, um die Herausforde- rungen amWohnungsmarkt zu bewältigen. Die Wohnungs- bauoffensive umfasst ein 10-Punkte-Programm. Zu diesem zählen u. a. die Bereitstellung von Bauland (auch durch die Nachverdichtung von Wohnsiedlungen, Brachflächen und Baulücken), die verbilligte Abgabe von Grundstücken nach Konzeptqualität durch den Bund, die Stärkung der sozialen Wohnraumförderung und die Einführung zielgenauer steuerlicher Anreize zur Förderung der Neubautätigkeit in angespannten Wohnungsmärkten. Darüber hinaus werden eine Harmonisierung der Bauordnungen, die Revision des Normungswesens und der Baustandards sowie die ver- stärkte Umsetzung des seriellen Bauens vorgeschlagen. Weitere Themen sind die Neukonzipierung der Energieein- sparverordnung und des Erneuerbare-Energien-Wärme­ gesetzes. Die Offensive basiert auf den Empfehlungen ver- schiedener Arbeitsgruppen des Bündnisses, u.a. der Baukos- tensenkungskommission (BKSK), die preistreibende und überdimensionierte Baustandards und Kosten von Materia- lien kritisch unter die Lupe genommen hatte.                           423 326 290 268 278 242 249 211 176 159 160 183 200 215 278     248    245 in Einfamilien-/Zweifamilienhäusern in Mehrfamilienhäusern (einschl. Wohnheimen) im Bestand durch Um- und Ausbau sowie in neuen Nichtwohngebäuden Wohnungsbaufertigstellungen in Tausend Einheiten Quelle: Statistisches Bundesamt

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