Jahresbericht 2020

8 JAHRESBERICHT 2020 Warum Bausparen? Sechs gute Gründe Wer früh, also in jungem Alter, mit dem Bausparen beginnt, hat wegen seines in dieser Lebensphase noch geringen oder gar nicht vorhandenen Einkommens oftmals Anspruch auf staatli- che Sparförderung wie die Wohnungsbauprämie oder die Arbeitnehmersparzulage. Die Förderung ist zwar ein guter, aber längst nicht der einzige Grund, einen Bausparvertrag abzu- schließen. Was noch dafür spricht: 1. Bausparen ermöglicht eine sehr langfristige Zinssicherung. Derzeit sind die Zinsen extrem niedrig. Es ist müßig, darüber zu spekulieren, wie lange es noch so bleibt. Sicher ist: Mithil- fe eines Bausparvertrags lässt sich das heutige Zinsniveau für die Zukunft konservieren. Das gilt natürlich für das klas- sische Bausparen: heute in einen Bausparvertrag einzahlen, morgen nicht nur über Ersparnisse, sondern auch über ein zinsgünstiges Bauspardarlehen verfügen können. Aber auch für jene angehenden Wohneigentümer, die kurz vor dem Hausbau oder -kauf stehen, ist der Bausparzug noch nicht abgefahren. Nicht zuletzt die StiftungWarentest verweist in ihrem Magazin Finanztest immer wieder darauf, dass soge- nannte Bausparkombikredite eine gute Möglichkeit sind, sich sehr langfristig Zinssicherheit zu schaffen. Diese Finan- zierungsmodelle verknüpfen einen Vorfinanzierungskredit, für den lediglich Zinsen anfallen, mit einem Bausparvertrag, über dessen Besparung in 10 oder 15 Jahren der Anspruch auf ein Bauspardarlehen entsteht. Mit diesem wird der Vor- finanzierungskredit abgelöst. So lassen sich die günstigen Zinsen von heute direkt für eine über 20 oder 30 Jahre lau- fende Finanzierung nutzen. 2. Bausparen macht Baufinanzierungen günstiger: Wer ein Bausparguthaben und ein Bauspardarlehen in seine Baufi- nanzierung einbringen kann, benötigt weniger Geld von seiner Sparkasse oder Bank. Und dies hat einen großen Vor- teil, wie beispielsweise Immobilienfinanzierungsexperte Jörg Sahr von der Stiftung Warentest in einem Interview mit Spiegel Online klar macht: „Immobilienkäufer bekommen ihr Bankdarlehen, das sie ja zusätzlich benötigen, oft günsti- ger, wenn sie einen Teil der Finanzierungssumme bereits über den Bausparvertrag abdecken können.“ Der Grund dafür sei, erläutert Sahr, dass das Risiko für die Bank gerin- ger ist, je kleiner die Kreditsumme im Vergleich zum Immo- bilienwert ist. 3. Bausparen bildet Eigenkapital. Die Immobilienpreise ken- nen seit Jahren nur eine Richtung: Sie steigen. Dadurch hat sich vor allem ein Problem verschärft: Selbst, wenn die Ein- kommen auch wegen der günstigen Zinskonditionen oft- mals noch genügen würden, um eine Immobilienfinanzie- rung zu stemmen, reichen die Ersparnisse nicht, um den nötigen Eigenkapitalanteil zu erbringen. Nach Berechnun- gen von empirica hatten im Jahr 2018 gerade einmal 3 Pro- zent der Mieter im Alter zwischen 30 und 40 Jahren genug Eigenkapital, um sich eine Immobilie zum Preis von 450.000 Euro leisten zu können. Deshalb sind die niedrigen Zinsen auch kein Argument nicht zu sparen. Denn nur wer heute Geld auf die hohe Kante legt, hat in einigen Jahren wenigstens einen Grundstock an Eigenkapital. 4. Bausparen ist einfach und sicher. Auch wenn es eine Anle- ger-Binsenweisheit ist: Sparen ohne dem Risiko von Wert- schwankungen auf den Aktienmärkten ausgesetzt zu sein – das bieten Bausparverträge. Und besonders sinnvoll ist es eben dann, wenn das an die Sparleistung gekoppelte Darle- hen zur wohnwirtschaftlichen Verwendung früher oder später in Anspruch genommen wird. 5. Bauspardarlehen sind flexibel. Der große Charme eines Bauspardarlehens ist auch, dass es jederzeit getilgt werden kann, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung an das Kreditinstitut, in diesem Fall also an die Bausparkasse, zu leisten ist. 6. Bauspardarlehen eignen sich bestens für Renovierungen und Modernisierungen. Früher oder später ist es so weit: Immobilienbesitzer müssen oder wollen Haus oder Woh- nung wieder auf Vordermann bringen. Dafür sollte ohne- hin jeder Eigentümer Geld beiseite legen. Wird es in einen Bausparvertrag gesteckt, steht für größere Projekte über- dies ein günstiger Kredit zur Verfügung. Banken verlangen für Ratenkredite in vergleichbaren Größenordnungen in der Regel weit höhere Zinsen. Gerade mit Blick auf den steigenden Bedarf an und teils eben auch die Pflicht zu energetischen Modernisierungen ist ein Bausparvertrag eine empfehlenswerte Sparform auch für all jene Men- schen, die den Sprung in die eigenen vier Wände schon gemeistert haben.. mögenswirksamen Leistungen voraussichtlich insgesamt wieder populärer machen. Sicherlich überlegenswert ist die ebenfalls vom DIW vorgebrachte Idee, die Arbeitnehmer- sparzulage in eine Art Sparzulage für Erwerbstätige umzu- wandeln, um auch Freiberuflern und Selbstständigen einen zusätzlichen Anreiz zur Vermögensbildung zu geben.

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