Rückenwind 01/2023

63 WUSSTEN SIE SCHON . . dass deutsche F1-Piloten das Rad lieben? Michael Schumacher inspizierte Rennstrecken am liebsten per Rad Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel, der Ende Oktober seine Karriere beendet hat, radelte stets mit dem Rad zum Training und zum Rennen. Auch Rennfahrer Michael Schumacher hatte einen Faible fürs Rad: Er inspizierte Rennstrecken am liebsten per Rad. Irgendwie passen Rennautos und Fahrräder zusammen. Wenn Piloten wie Sebastian Vettel und Michael Schumacher mit Tempo 300 über den Hockenheimring jagen, dann wird offenbar der Wunsch zur Entschleunigung riesengroß. Und so genoss es Vettel, der mit dem Rennstall Red Bull viermal den Weltmeistertitel errang, mit dem Rad zum Training und den Rennen zu radeln. Und dabei hatte er eine Vorliebe für ungewöhnliche Räder – zuletzt bevorzugte er zum Beispiel eine Lackierung in Regenbogenfarben. Ein Fahrrad als politisches Statement. Aber auch privat nutzt Vettel das Rad. Und ärgert sich dabei wie viele andere Radfahrer auch. „Wenn ich Fahrrad fahre und sich Autofahrer teilweise so blöd verhalten, dann schreie ich, weil es für Fahrradfahrer einfach sehr schnell super gefährlich wird“, gestand Vettel in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Schon vor Vettel war Michael Schumacher aus Kerpen bei Köln gerne aufs Rad gestiegen. Er verdankte sogar seine Karriere ein Stück weit dem Fahrrad. Als 1991 im belgischen SpaFrancorchamps ein Ersatzfahrer im JordanTeam gebraucht wurde, war Schumacher zur Stelle. Das Problem: Er kannte die Rennstrecke in den Ardennen überhaupt nicht. „Aus diesem Grund schnappte ich mir ein Fahrrad, um dort ein paar Runden zu fahren und ich erkannte gleich, welch fantastische Strecke dies ist“, sagte Schumacher später auto motor und sport. Die Angewohnheit, sich Rennstrecken nicht nur aus dem Auto, sondern im Fahrradsattel anzuschauen, behielt Schumacher bei. Denn auf dem Fahrrad konnte er alle neuen Unebenheiten erkennen, die über den Winter entstanden sind. Er konnte sich die Randsteine anschauen und beurteilen, wie er im Fall des Falles, wenn er ins Grün ausweichen musste, wieder auf die Rennstrecke kommt. Und auch die Ideallinie auf der Rennstrecke tüftelte der Perfektionist schon auf dem Rad aus. Siebenmal wurde Schumacher mit dieser Strategie Weltmeister der Formel 1. Man stelle sich das mal vor: Zwei deutsche Radfahrer holten zusammen elf WM-Titel in der Formel 1. Hätten Sie das gewusst? Radfahren hat was. Axel Mörer Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kam meist mit dem Rad zum Training und den Rennen. Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher schaute sich die Rennstrecken per Rad an. Foto: Facebook/Sebastian Vettel Foto: United Charity

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