Rückenwind 01/2023

8 AUS DEM ADFC JAHRESBERICHT kurzem auf dem Hermann-Wandersleb-Ring: Es verbessert sich Etliches, auch wenn noch nicht immer zu unserer vollsten Zufriedenheit. Die Umgestaltung von Rheinufer, Berthavon-Suttner-Platz, Kölnstraße, Stiftsplatz und Bornheimer Straße stehen bevor. Man könnte meinen, hier sei ein Turbo gezündet worden, zumindest wenn man das Tempo der Veränderungen mit dem der vergangenen Ratsperiode vergleicht. Die Zunahme der Geschwindigkeit bei verkehrspolitischen Aktivitäten zu Gunsten des Radverkehrs hat einen Grund, genauer gesagt 28.074 Gründe. So viele Unterschriften bekam 2020 das Bürgerbegehren Radentscheid Bonn, an dem der ADFC maßgeblich beteiligt war und den der Bonner Rat mit großer Mehrheit annahm. Im Projekt „Fachliche und partizipatorische Begleitung der Umsetzung des Bürgerbegehrens Radentscheid Bonn“ – gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW – bringt der ADFC gegenüber der Stadt seine Vorschläge ein. Und imAusschuss für Mobilität und Verkehr kann der ADFC als „sachkundiger Einwohner“ seine Sicht der Dinge darstellen. Die Stichwortliste an Verkehrsthemen ist noch lange nicht abgearbeitet. Vorerst provisorische, aber immerhin Radwege an der Königswinterer Straße, Ausbau der Fahrradwege in der Rheinaue linksrheinisch, nachdem rechtsrheinisch die Kritik verstummt und die Freude über die jetzt guten Wege groß ist. Im Kottenforst schreitet die Sanierung der Wege voran, die Seilbahnplanung nimmt ihren Verlauf in Richtung des notwendigen Planfeststellungsverfahrens. Einzig die beschlossene Machbarkeitsstudie für eine 4. Rheinbrücke lässt auf sich warten; das Ding scheint der Stadtverwaltung zu groß und in zu weiter Ferne, obwohl sie doch wissen müsste, dass auch der weiteste Weg mit dem ersten Tritt in die Pedale beginnt. Derweil laufen Abstimmungen zwischen ADFC, Radentscheid und Stadt Bonn zur Abstimmung des Fahrrad-Hauptroutennetzes in Bonn, das wiederum mit den Pendlerrouten aus und in den Rhein-Sieg-Kreis abgestimmt werden soll. Der seit vielen Jahren verkündete Baubeginn für den Ausbau der A565 im Bereich des Tausendfüßlers lässt weiter auf sich warten. Die Autobahn GmbH des Bundes hat das versäumte Klimagutachten offengelegt, das der ADFC als unzureichend beurteilt und dies in einer Einwendung begründet hat. Vom Radschnellweg, den Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis hier politisch wollen, will die Autobahngesellschaft weiterhin nichts wissen. Trotz all der aktuellen und akuten Verkehrsthemen plant die ADFCVerkehrspolitik-Gruppe für 2023 ein neues Verkehrspolitisches Programm. Mitarbeit ist gewünscht. ADFC-Erfolg: Pendlerroute Bornheim-Bonn Seit Jahren existiert das ADFC-Konzept für zehn Radpendlerrouten aus dem Rhein-SiegKreis nach Bonn. Nun sehen wir erste Umsetzungen: Nach zehnjähriger Planung wurde im November das erste 2,2 km lange, beleuchtete Teilstück der Radpendlerroute Bornheim-Alfter-Bonn auf Alfterer Gebiet eröffnet. Das Bonner Teilstück in Dransdorf ist derzeit in Bau. Ziel ist ein 9,5 km langer, vier Meter breiter Radweg vom Bornheimer Zentrum über Alfter zum Bonner Hauptbahnhof. Bei Gesprächen mit Landtagsabgeordneten von CDU und Grünen, zu denen der ADFC im August und im Oktober eingeladen hatte, ging es ebenfalls um Radpendler- und Radvorrangstrecken in der Region und den Bedarfsplan für Radschnellverbindungen des Landes, der in diesem Jahr vorgelegt werden soll.  Großer Erfolg: Der Radweg durch die Rheinaue Beuel wurde auf drei Meter verbreitert und von OB Dörner eingeweiht, begleitet von zahlreichen Radfahrern. Foto: Axel Mörer

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