Rückenwind 02/2023

20 RAD+FREIZEIT 2023 AN DER RUHR hier aus führt die Route zunächst direkt an die Ruhr zum Ruhrtalradweg. Geradelt wird bis zum Knotenpunkt 26 am Südufer der Ruhr – Natur pur am Fluss. Dort zweigt die Route dann vom Ruhrtalradweg ab. Über eine wenig befahrene Stadtstraße gelangt man zum Einstieg der ehemaligen Kohlenbahn, heute als Glück-AufTrasse bekannt. Ein erstes Highlight wartet: Der Schulenbergtunnel, 195 Meter lang, gut beleuchtet und im Sommer eine angenehme Abkühlung. Dann geht es – anfangs kaum zu bemerken – auf der gut ausgebauten Bahntrasse kontinuierlich bergauf, max. 3 Prozent, mehr schafften die damaligen Kohlenbahnen nicht. Von keinem Verkehr gestört schweift der Blick rechts und links auf Felder und Wälder. Wer genau hinsieht, entdeckt industriekulturelle Hinterlassenschaften. Schließlich begann hier im Süden der Ruhrbergbau, bevor er sich im Laufe der Zeit immer weiter nach Norden ausbreitete. In Sprockhövel zeugt der MalakowTurm der ehemaligen Zeche „Alte Haase“ von dieser Vergangenheit. Hinter Sprockhövel wird der nächste Knotenpunkt 7 erreicht, der südlichste und auch höchste Punkt der Tour. Nun radelt es sich bequem immer bergab auf einer ehemaligen Bahntrasse Richtung Silschede. Am Knotenpunkt 91 zweigt die Route ab Richtung Norden nach Wengern. Auch hier bildet die Landidylle mit grasenden Kühen einen Kontrast zum zentralen Ruhrgebiet. Auf der Trasse der Elbschetal-Bahn werden die Radler wieder ins Ruhrtal geführt. In Wengern lohnt wieder eine Übernachtung; lädt doch der historische Ortskern und das kleine Museum der Kochbuchautorin Henriette Davidis zur Radpause ein, auch eine Schiffstour auf dem nahegelegenen Harkortsee bietet eine schöne Abwechslung. Die letzte Etappe verläuft auf dem Ruhrtalradweg vorbei am Industriemuseum Zeche Nachtigall, das die Frühphase der Industrialisierung im Ruhrtal repräsentiert. Eine weitere Pause vom Sattel lohnt an der Burgruine Hardenstein, bevor es mit der Fähre auf die nördliche Ruhrseite geht. Am Kemnader See – einer von sechs Ruhrstauseen – entlang, überzeugen nicht nur die Landschaft, auch die Radweg-Qualität ist hervorragend. Natürlich erfreut sich der See als Naherholungsgebiet großer Beliebtheit für zahlreiche Freizeitaktivitäten. Wer sich eine Pause gönnen möchte, kann auch hier eine Schiffsrundfahrt unternehmen. Bis zum Ausgangspunkt an der Henrichshütte in Hattingen sind es noch ein paar Kilometer. Die hügelige Landschaft Ennepe-Ruhr lässt sich bequem auf tollen Radwegen, weitgehend auf ehemaligen Bahntrassen, auch von nicht trainierten Radlerinnen und Radlern erkunden. Wilfried Kochner Info und Tourenplanung: www.ruhr-tourismus.de Hotelempfehlungen: „Zur Alten Krone“ in Hattingen; Hotel Elbschetal in Wengern. Foto: Wilfried Kochner Der Schulenbergtunnel Foto: Wilfried Kochner Die Henrichshütte

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