Rückenwind 02/2023

46 VERKEHRSPOLITIK BONN tiere. Und das müssen eigene, sichere und gut ausgebaute Radwege sein. Nur mit einem solchen Netz werden wir mehr Menschen bewegen, das Rad für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen zu nutzen. Umweltspuren sind für geübte Radfahrer gut, für Familien mit Kindern auf dem Rad aber nicht. b Bonn hat Tausende vonAbstellplätzen für Autos in seinen Tiefgaragen, nur keine für Fahrräder. Warum? Sind Radfahrer, wenn es um sichere und trockene Abstellplätze geht, in Bonn unerwünscht? Kaufen sie nicht auch in den Zentren von Bonn, Bad Godesberg, Beuel oder dem Brüser Berg ein? Warum gibt es nicht im Stadthaus 300 gute Abstellplätze für Räder? Warum nicht in der Marktgarage? Warum wird am Hauptbahnhof ein neues Parkhaus gebaut, vermutlich nicht für Fahrräder? Zu diesen Themen haben sich Ehrenamtliche gefunden, die sich mit Abstellplätze in Bonn befassen und auch Vorschläge für ein Radnetz ausgearbeitet haben, das auch von 11-jährigen Kindern genutzt werden kann. Laufende Aktivitäten So gibt es zu vielen Themen Aktive und kleine Gruppen, die an konkreten Vorschlägen arbeiten: b Frank hat imKottenforst eine Liste der Mängel an den Radwegen erstellt. Nach Gesprächenmit ADFC-Aktiven hat die Forstverwaltung des Landes in den letzten Monaten fast alle Verbindungen in einen guten Zustand gebracht. b Stefan, Julia, Sebastian und Gerd arbeiten an einer Stellungnahme zum Klimaplan der Stadt Bonn. Klasse, dass die Stadt Bonn nicht nur das Ziel ausgerufen hat, die Stadt bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu machen, sie hat sich auch sehr detaillierte Vorschläge erstellen lassen, wie dieses anspruchsvolle Ziel geschafft werden kann. Unter anderem sollen die Ziele des Radentscheids schnell umgesetzt werden. Es braucht mehr Busse und Bahnen in und für die Stadt. Und viele kluge Ideen und Vorschläge, wie wir die Menschen davon überzeugen, dass sich manche Strecke auch ohne das eigene Auto bewältigen lässt. b Werner geht all den fast täglichen Hinweisen nach, wo Radwege zugeparkt werden, Autofahrer zu schnell fahren und ohne den Überholabstand einzuhalten, Radfahrende überholen, wo plötzlich Baustellen und Umleitungen eingerichtet werden. Werner kennt jeden Winkel in Bonn und weiß, wen er bei diesen Themen ansprechen kann. b Montag, 9. Januar, 13:00 Uhr. Bernhard, Annette, Jörg, Ralph und Gerd treffen sich vor dem Polizeipräsidium an der Königswinterer Straße. Gut ist: Es gibt dort Abstellplätze für Fahrräder. Was wir da machen? Wir haben ein Gespräch mit dem Bonner Polizeipräsidenten Frank Hoever und seinen Mitarbeitern. Unsere Themen: Wo sind besondere Gefahrenstellen für Radfahrer in Bonn? Wird die Polizei bald auch überprüfen können, ob Autofahrer beim Überholen den Sicherheitsabstand einhalten? Was können Polizei und ADFC tun, um für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr zu sorgen – bei Auto- und Radfahrern? Ein fruchtbarer Austausch. b 15.12.2022. Ein ADFC-Schreiben geht an Stadtverwaltung und Mitglieder des Rates. Thema: Verstößt die Verbreiterung von Radwegen in der Rheinaue oder auch der Bau der Seilbahn gegen das Urheberrecht des Landschaftsarchitekten, wie dieser in einem Interviewmit demBonner General-Anzeiger gemutmaßt hatte? Unser juristischer Berater, Jörg, hat dazu recherchiert und eine Stellungnahme für den ADFC verfasst. Sein Ergebnis: Auch das Urheberrecht hat Grenzen. Zum Beispiel, wenn durch die Eingriffe nur geringe Änderungen erfolgen. Bei der Verbreiterung des Radweges in Beuel ist dies der Fall. Eine Verbreiterung, die das Fahren jetzt viel entspannter macht und es Familien mit Kindern erst ermöglicht. Resümee Wir könnten noch mehr machen und erreichen. Deshalb freuen wir uns über Menschen, die sich mit uns ehrenamtlich engagieren, um Vorschläge zu erarbeiten und Stellungnahmen zu erstellen. Für Interessenten werden wir im Frühjahr ein Treffen organisieren. Wer dazu eingeladen werden will, kann gerne eine Mail schicken an: gerd.billen@adfc-bonn.de Gerd Billen,Verkehrspolitischer Sprecher Bonn

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