Rückenwind 03/2023

17 VERKEHRSPOLITIK BONN Im Februar 2023 jährte sich die Annahme des Bürgerbegehrens „Radentscheid Bonn“ bereits zum zweiten Mal. Was ist in diesen mehr als zwei Jahren geschehen? An einigen Stellen in der Stadt zeigen sich erste Erfolge: die stark befahrene Oxfordstraße am Bertha-von-Suttner-Platz wurde in Teilen radentscheidkonform umgestaltet. Am Alten Friedhof wurde ein kurzer Abschnitt als gesicherter Radweg eingerichtet. Auf der Rheinpromenade lädt die frisch markierte Fahrradstraße und ein geschützter Radweg unter der Kennedybrücke inzwischen zum entspannten Radeln ein. Dank gegenläufiger Einbahnstraßen wurde der Durchgangsverkehr dort fast vollständig entfernt. Auf dem Hermann-Wandersleb-Ring entstand eine Umweltspur. Die Viktoriabrücke bietet Radfahrenden und Fußgänger*innen deutlich mehr Platz und Sicherheit. Auch die Fußverkehrsziele aus dem Radentscheid zeigen Wirkung: Bei allen Planungen der Verwaltung werden für die Gehwege inzwischen eine Mindestbreite von 1,5 m berücksichtigt. Der städtische Ordnungsdienst kontrolliert verstärkt die Freihaltung der Geh- und Radwege. Beim ADFC-Fahrradklimatest erhielt Bonn die Auszeichnung als Bester Aufholer in der Städtekategorie 200.000-500.000 Einwohner. Bonn nimmt damit bei den NRW-Städten dieser Größenordnung den zweiten Platz hinter der Siegerstadt Münster ein, konnte sich erstmals bundesweit deutlich von Platz 14 auf Platz 6 verbessern und liegt damit deutlich vor den „Radentscheid-Städten“ Bielefeld und Aachen. Oberbürgermeisterin Katja Dörner nahm die Ehrung in Berlin persönlich in Empfang. Ein Anfang ist gemacht: der Radentscheid zeigt Wirkung! Also ungetrübte Freude und alles gut? Leider nein. Die Umsetzung des vom Radentscheid formulierten und vom Stadtrat angeAlle Fotos: Martin Weiser Fahrbahngestaltung einer Fahrradstraße unterhalb der Beethovenhalle Licht und Schatten Zwei Jahre Radentscheid Bonn – eine Zwischenbilanz

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=