Rückenwind 02/2024

36 RAD IM ALLTAG warum man innerorts noch einen Pkw braucht. Abgesehen davon, dass es Lieferdienste für Getränke gibt, ist jetzt mit dem Ca Go CS ein neues Gegenargument auf dem Markt aufgetaucht. Mit einem zulässigem Gesamtgewicht von 180 kg kann das Lastenrad reichlich Ladung wegstecken, und das gleichmäßig auf der gesamten Fahrradlänge verteilt. Gestartet waren die Koblenzer vor vier Jahren mit einem Lastenrad für den Kindertransport, das eine besonders sichere Fahrgastzelle für kleine Fahrgäste aufwies. Beim XXL-Lastenrad von DB/Schenker machen die Passanten große Augen (siehe Aufmacherbild); das war sogar dem Bayerischen Rundfunk am 20. Oktober 2023 einen Bericht wert. Das XXL-Lastenrad von DB Schenker ist nämlich neuerdings im oberfränkischen Coburg unterwegs. Drei Europaletten passen darauf. 500 kg, also eine halbe Tonne Zuladung nimmt die Ladefläche auf, und doch ist das sieben Meter lange Gefährt ein Fahrrad. In Hamburg sind zwei solcher Riesenlastenräder schon seit zwei Jahren auf der letzten Meile im Einsatz. DB/Schenker will damit städtischen Lieferverkehr klima- und umweltfreundlicher gestalten. Stadt München eröffnet Radlogistik-Hub: https://muenchenunterwegs.de/angebote/dererste-radlogistik-hub-muenchens-am-viehhof Die „Radhaus-Umschau“ der Bayerischen Metropole berichtet in Ausgabe 146/2023 über die Eröffnung des neuen Radlogistik-Hub des städtischen Mobilitätsreferats. Fünf Logistikunternehmen werden ab sofort auf der letzten Meile mit modernen E-Lastenrädern Pakete an Foto: Hermes Hermes-Lastenrad im Münchener Radlogistik-Hub Privatpersonen zustellen sowie Waren und Paletten an Gewerbeunternehmen, Handwerksbetriebe und Baustellen ausliefern. Damit soll die Ver- und Entsorgung auch in hochverdichteten Innenstadtgebieten bei stark steigenden Sendungszahlen umweltfreundlich sichergestellt werden. Mit dem Logistikzentrum fördert die Stadt unterschiedliche stadt- und umweltverträgliche Geschäftsmodelle der Lastenradlogistik – neben der klassischen Paketzustellung auch die Baustellen- und Firmenbelieferung. Laut einer Studie des EU-geförderten CycleLogistics-Projekts können 51 Prozent aller motorisierten Transporte in europäischen Städten auf Lastenräder und -anhänger verlagert werden – 69 Prozent der privaten und 31 Prozent der gewerblichen Fahrten. Der Radlogistik-Hub am Münchener Viehhof wurde von der städtischen P+R GmbH errichtet, von der IHK für München und Oberbayern unterstützt und vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr finanziell gefördert. Er ist ein Teil der „Mobilitätsstrategie 2035“, dem Fahrplan für die Verkehrswende in München. Das Pionierprojekt soll als Basis für die Planung eines Hub-Netzwerks im Stadtgebiet dienen, für das auch EU-Fördergelder fließen sollen. Auch der traditionsreiche Automobilzulieferer Mubea mit Sitz im westfälischen Attendorn https://www.mubea-umobility.com/ hat das Lastenrad für sich entdeckt. Der Leichtbauspezialist, der auch die Flugzeugindustrie beliefert, hat ein vierrädriges E-Lastenfahrrad mit mehreren Aufbauten entwickelt, das eine Foto: Mubea Cargo Pick-up des Automobilzulieferers Mubea

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