Rückenwind 02/2024

56 aller Verkehrsteilnehmer auf der Strecke deutlich erhöht hat. Seit Mai 2022 hat es hier keine Unfälle mehr gegeben; die Durchschnittsgeschwindigkeit hat sich auf etwa 40 km/h reduziert und der Radverkehr konnte deutlich gesteigert werden“, freut sich Christian Zuckermann, Verkehrsdezernent des Landkreises Gießen. Dann kam die Auszeichnung Für diese Konzept wurde der Landkreis Gießen im Wettbewerb „Gemeinsam aktiv – mobil in ländlichen Räumen“ als eines von 20 beispielhaften Vorhaben bundesweit ausgezeichnet. VERKEHRSPOLITIK ...und das über vier Kilometer mit Tempo 30! Da bekommt so manch andere Straßenverkehrsbehörde Schnappatmung. Herrscht dort doch meist die Ansicht vor, Moses habe der Menschheit die Straßenverkehrsordnung (StVO) in Stein gemeißelt übergeben. Und was darin nicht ausdrücklich erlaubt ist, sei verboten. Anders im Landkreis Gießen: Der hat eine überörtliche Kreisstraße kurzerhand zur Fahrradstraße erklärt. Zuvor wurde die Fahrradstraße seit Mai 2022 in einem Verkehrsversuch eineinhalb Jahre lang getestet. Die vier Kilometer lange K29 verbindet die Stadt Lollar mit dem Ortsteil Daubringen. Es ist eine sogenannte „unechte“ Fahrradstraße, da sie für Kfz freigegeben ist. Auf der K29 hat sich inzwischen einiges verändert: Motorisierte Fahrzeuge dürfen die Strecke zwar weiter nutzen, wenn sie sich an die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und das Überholverbot halten, und maximale Rücksicht auf den Radverkehr nehmen; Vorrang hat jedoch der Radverkehr. Nach einer Evaluation wurde die Fahrradstraße verstetigt. „Der Verkehrsversuch hat gezeigt, dass die Fahrradstraße die Verkehrssicherheit Alle Fotos: Landkreis Gießen Da schaut man sich verwundert um. Kann das denn wirklich wahr sein? Wo gibt‘s denn sowas? Eine echte Kreisstraße als Fahrradstraße... Weil viele Autofahrer die Regeln nicht kennen.

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