BAD AACHEN 09-2019

09/19 B AD A ACHEN | 7 trio nach einer überstandenen Terrorwarnung auf dem Flughafen mit einer bombigen Idee zweifelhaften Ruhm. Mit ihrem Heldentum setzen die drei ein Geschehen in Gang, das außer Kontrolle gerät ... Große Taten – auch von Frauen Helden überwinden Grenzen, wachsen über sich hinaus, sind kühn, tapfer, mutig und kämpferisch. Die Wikipedia-Definition stimmt da mit der heute überwiegenden Vorstellung überein. Doch wie schaut es mit dem weiblichen Pendant aus? Den Heldinnen? Den Sheroes ? Sind Attribute wie opfermütig überholt? Wie lassen sich Paraderollen von Schauspielerinnen darstellen, wenn sie nicht auf der Bühne sterben oder wahnsinnig werden möchten, wie es von Medea oder Julia bis Gretchen viele tun? Das Theater Aachen beschäftigt sich im Zuge der #MeToo -Debatte in der aktuellen Spielzeit auch mit der Vorstellung gewisser Rollenbilder. Und auch wenn sich immer noch mehr Helden als Heldinnen auf dem Spielplan ihren Platz erkämpft haben, hat GMD Christopher Ward gleich fünf Favoritinnen: „Das ist die Schottin Evelyn Glennie (s. B AD A ACHEN -Ausgabe KULTUR Synergien in Farbe: Passend zum jeweiligen Stück hat der syrische Künstler Mo Mokhtar in Kooperation mit dem Theater Aachen Kunstwerke mit emotionalem Bezug gestaltet. Bild: Mo Mokhtar 8/19 Kurpark Classix ), die Grande Dame der Perkussioninstrumente, die sich lange vor Martin Grubinger den Ruf als Weltstar-Solo- Schlagzeugerin erspielt hat. Zum anderen bin ich ein Bewunderer der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina, weltweit bekannt und in dieser Spielzeit Composer in Focus . Ebenfalls aus Russland stammt die Klaviervirtuosin Zlata Chochieva (s. S. 15), die als eine der aufregendsten und unkonventionellsten Pianistinnen der Gegenwart in drei Konzerten des Sinfonieorchesters Aachen zu erleben ist. Die kolumbianische Komponistin Catalina Rueda erweitert die Reihe. Last but not least begrüßt das Theater in dieser Spielzeit erstmals eine Kapellmeister in am Dirigierpult: Die südkoreanische Dirigentin Yura Yang kommt vom Theater Kiel nach Aachen. Herzlich willkommen!“ Vom Zauberer von Oz bis zum Lazarus Einzige wirkliche und eine wahrlich moderne Heldin bleibt für Michael Schmitz-Aufterbeck am Ende aber das Mädchen Dorothy in der Uraufführung Der Zauberer von Oz, das seinen selbstbestimmten Weg geht: „Eine wunderbare Oper für die ganze Familie, mit opulenter, bunt gemixter und sinnlicher Musik des Aachener Komponisten Anno Schreier – neben dem beliebten Weihnachts- märchen Das Dschungelbuch das zweite Familienstück auf der Großen Bühne.“ Apropos beliebt: In Sachen Musical wartet das Theater Aachen im Januar mit einem ganz besonderen Stück auf. Nicht nur für David- Bowie-Fans ist Lazarus als Fortsetzung des Films Der Mann, der vom Himmel fiel (1976) konzipiert. Es entstand kurz vor Bowies Tod im Januar 2016. 17 unvergessliche Songs hat die Ikone des Glamrock hierfür neu zusammengestellt. Ein Hit darf – passend zur Spielzeit – selbstverständlich nicht fehlen: Heroes .

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