BAD AACHEN 06-2020

06/20 B AD A ACHEN | 31 Der Countdown läuft, und die Uhr tickt nicht nur symbolisch. An der Dominformation hängt ein Zeitmesser, der digital die Stunden herunterzählt, bis am 18. Juni 2021 die ersten Hammerschläge am Marienschrein erklingen. Damit wird traditionell das Schloss geöffnet, das seit sieben Jahren verriegelt ist. Die Schlösser der vergangenen 100 Jahre hat Dr. Birgitta Falk, die Leiterin der Dom- schatzkammer, neu präsentieren lassen. Unter Einhaltung der Abstandsregel natürlich können die Besucher sie jetzt schon auf der ersten Etage des Domschatzes bewundern (s. unten und S. 33). Zehn Tage dauert die Wallfahrt. Zum Programm gehören nicht nur die täglichen Pilgermessen mit der Zeigung der Heiligtümer auf dem Katschhof und ihre Präsentation im festlich erstrah- lenden Dom, sondern auch ein Kulturprogramm und Kleinkunst auf verschiedenen Bühnen der Altstadt und auf dem Katschhof. Die Domschatzkammer und das Centre Charlemagne bieten Sonderführungen an. Die Zahlen der vergangenen Heiligtumsfahrt stimmen so optimistisch, dass Rolf-Peter Cremer mit seinem Team nun mit mehr als 100 000 Pilgern rechnet. 1349 sollen es über 140 000 pro Tag gewesen sein! Zur Erinnerung dürfen die Teilnehmer wieder ihren eigenen Pilger- stab gestalten und Pilgertücher mitnehmen. Und: Wer einen passenden Stoffbeutel gewinnen möchte, schaut auf S. 35 vorbei. Infos: www.heiligtumsfahrt-aachen.de , facebook.com/heiligtumsfahrt oder instagram.com/heiligtumsfahrt_aachen, Kontakt Entdecker- Mobil: Tel. 02 41/45 28 84 oder heiligtumsfahrt@aachenerdom.de. HIGHLIGHT 2021 DER CORONA-LEOPARDUS-SCHREIN Ein neues Highlight in der Domschatzkammer ist der Schrein der hl. Corona und des hl. Leopardus. Beide Reliquien kamen durch Otto III. vor 1000 Jahren aus Italien nach Aachen. Sie ruhten bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter dem Boden des Oktogons. Dompropst Alfons Bellesheim ließ die Gebeine der Heiligen schließlich 1912 in einen prächtigen Schrein umbetten. 20 Werkstatt- meister schufen das Kunstwerk im Stil des Historismus des 19. Jahrhunderts in der Aachener Werkstatt August Witte. Luke Köppe, Student der Konservierungs- wissenschaften in Köln, hat jetzt die 2653 Einzelteile des 98 Kilogramm schweren Schreins gereinigt und neu zusammengesetzt – Schrauben nicht mitgezählt! Die Reliquien wurden nicht angetastet. Der Corona-Leopardus-Schrein , Stücke zu seiner Geschichte und Kunstwerke des Historismus können im Untergeschoss in einer Großvitrine, dem Aquarium , besichtigt werden. Dr. Birgitta Falk, Leiterin der Domschatzkammer, hofft, – in der Zeit ohne Tourismus – mehr Öcher anlocken zu können. Öffnungszeiten: Mo., 10 bis 14 Uhr, Di. bis So., 10 bis 18 Uhr Karten in der Dominformation · www.aachener-domschatz.de Foto: Domkapitel Im Entdecker-Mobil: Dompropst Cremer

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