BAD AACHEN 04-2023

24 | BAD AACHEN 04/23 KULTUR Theater für „Jedermann“ Die neue Spielzeit im Grenzlandtheater startet zwar erst am 4. August, für BAD AACHEN hat Intendant Ingmar Otto aber schon mal das Geheimnis gelüftet und seine vielfältigen Ideen für die Saison 2023/2024 vorgestellt. Es wird eine abenteuerliche Spielzeit 2023/2024 für das Grenzlandtheater Aachen, denn neben der ElisenGalerie, wo wieder ein vielschichtiges Programm vorgesehen ist, lockt erneut das „Spektakel im Theaterzelt“, wie es Intendant Ingmar Otto und Dramaturgin Anja Junski (beide Foto unten) beschreiben. „Mit einer Auslastung von 70 bis 80 Prozent sind wir für den Anfang sehr zufrieden“, blickt Otto auf sein erstes Jahr in Aachen zurück. Das GrenzlandtheaterXTRA sei extrem gut angenommen worden. Ergo: Es geht weiter. Bereits fixiert sind im Theater selbst Der Kontrabaß von Patrick Süskind am 27. August und 11. Oktober sowie am 24. und 25. September In Love with Freddie Mercury. Genauso gut ankommen und bleiben soll die Bühne im Zelt an der Krefelder Straße, die mit dem Musical Blues Brothers eingeweiht wird (Premiere: 13. Mai). Hier finden rund 400 Gäste Platz, doppelt so viele, wie im Stammhaus. Im Zelt will Otto ein tiefsinniges Werk inszenieren: Hugo von Hofmannsthals Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes feiert am 11. Mai 2024 Premiere. Max Reinhardt hatte das Werk 1911 in Berlin uraufgeführt, seit 1920 prägt es auf den Treppen des Salzburger Doms die dortigen Festspiele. Nachdenkliches, oft mit heiteren Glanzlichtern, ist für die Bühne in der ElisenGalerie vorgesehen. „Wir haben eine Pandemie überstanden und durchleben die viel zitierte Zeitenwende, beides führt dazu, dass ein Miteinander neu zu definieren ist. Deshalb haben wir zehn Theaterstücke ausgewählt, die auf unterschiedliche Weise für ein erstrebenswertes Miteinander plädieren“, erklärt Ingmar Otto die Idee hinter dem Spielplan. Nick Hornby schrieb Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst, mit dem am 4. August die Spielzeit startet. Anja Junski wird inszenieren. Lösungen gibts nicht auf dem Silbertablett, schon gar nicht dann, wenn ein junger Mann behauptet, er sei Céline Dion. James Brown trug Lockenwickler ist ein neues Werk von Yasmina Reza (15. Sept.), das die Frage nach Identität stellt. Normal – was ist das? Tragisch und psychologisch reizvoll ist Georg Büchners Woyzeck (ab 27. Oktober) immer wieder eine Herausforderung für Regie und Publikum. Mit wohligem Grusel darf man sich (10. Dezember) als Gast der Addams Family fühlen. Das Musical von Marshall Brickmann, Rick Elice und Andrew Lippa, basierend auf Figuren von Charles Addams, gibt Raum für skurrile Konfrontationen. Mörderisch und witzig zugleich ist die Krimikomödie Achtsam Morden nach dem Roman von Karsten Dusse (ab 27. Januar). Anders als geplant verläuft die Handlung bei Eingeschlossene Gesellschaft, einer Komödie von Jan Weiler (ab 10. März), die mit einem verzweifelten Vater beginnt. Seinem Sohn fehlt ein einziger Punkt, um beim Abitur zugelassen zu werden... Bevor Jedermann am 11. Mai im Zelt feiert und zittert, lädt die Inszenierung von The Who and the What (ab 24. April) zum Besuch bei der Familie des liberalen Muslims Afzal aus Pakistan ein. Worauf freut sich der Intendant selbst am meisten? „Alle Stücke liegen uns am Herzen, sonst hätten wir sie ja nicht ausgewählt“, sagt Ingmar Otto, um dann dennoch seine Favoriten zu verraten: das Greta-Stück Wutschweiger und Jedermann. Die Inszenierung mit Feuer, Akrobatik und dem Teufel lasse sein Herz höherschlagen. Abenteuer eben! sar/cf AUF DIE TICKETS, FERTIG, LOS Den Spielplan sowie Informationen zu den beiden Stücken des jungen Grenzlandtheaters (Greta) kann man auf einen Blick auf der Homepage des Grenzlandtheaters einsehen. Dort lassen sich auch Tickets online erwerben. Zudem sind Karten und Abos auch immer an der Theaterkasse (Telefon: 0241/4746111) sowie an verschiedenen Vorverkaufsstellen erhältlich. www.grenzlandtheater.de Foto: Andreas Müller

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