Jahresbericht 2015

13 II. Wohnungsbau und Wohnungspolitik Das anhaltend hohe Interesse an Wohnimmobilien spiegelt sich auch bei den Baugenehmigungszahlen wider. So wurde 2015 in Deutschland der Bau von rund 309.000Wohnungen genehmigt. Das waren 8,4 Prozent oder knapp 24.000 Woh- nungen mehr als im Jahr 2014. Damit wurde erstmals seit dem Jahr 2000 wieder die Marke von 300.000 genehmigten Wohnungen überschritten. Von den im Jahr 2015 geneh- migten Wohnungen waren 264.000 Neubauwohnungen in Wohngebäuden (plus 7,5 Prozent gegenüber 2014). Dieses Plus an Wohnungen resultierte insbesondere aus dem Anstieg der Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfa- milienhäusern und dem Anstieg von Baugenehmigungen für Wohnungen in Einfamilienhäusern. Die Genehmigun- gen für Zweifamilienhäuser legten im Vorjahresvergleich um 5,3 Prozent zu. Für Wohnungen inWohnheimen erreich- te die Genehmigung einen Zuwachs von 12,5 Prozent. Trotz der klaren Aufwärtentwicklung klafft weiterhin eine große Lücke bei der nötigen Neubautätigkeit, und es bedarf in Zukunft großer Anstrengungen der politischen Akteure auf allen Ebenen um diese zu schließen. Als zentrales Inst- rument für die Intensivierung des Wohnungsbaus wurde unter Federführung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) das Bünd- nis für bezahlbares Wohnen mit den Ländern, Kommunen, kommunalen Spitzenverbänden, der Wohnungs- und Bau- wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren ins Leben gerufen. In das Bündnis eingeschlossen ist die Arbeit der sogenannten Baukostensenkungskommission (BKSK), die preistreibende und überdimensionierte Baustandards und Kosten von Materialien und Verfahren überprüft. Die BKSK und weitere Arbeitsgruppen (z. B. zur Stärkung der Investitionen in denWohnungsbau, aktive Liegenschaftspo- litik und soziale Wohnraumförderung), die das Bündnis eingerichtet hat, haben im Herbst 2015 ihre Arbeit abge- schlossen und zentrale Handlungsempfehlungen vorgelegt. Die Empfehlungen reichen von der Baulandmobilisierung, der verbilligten Grundstücksvergabe nach Konzeptqualität, der Stärkung der sozialen Wohnraumförderung, über ziel- genaue steuerliche Anreize, bis zu der Harmonisierung der Bauordnungen, der Revision des Normungswesens und der Baustandards, der Flexibilisierung von Stellplatzauflagen und Anforderungen an den Schall- und Brandschutz, seriel- lem Bauen, bis zu Neukonzipierung der Energieeinsparver- 348 291 274 297 269 241 248 183 175 178 188 228 241 309 272 in Einfamilien-/Zweifamilienhäusern in Mehrfamilienhäusern (einschl. Wohnheimen) Baumaßnahmen im Bestand/Wohnen in neuen Nichtwohngebäuden       € ‚ ƒ         € ‚  € €  ƒ €  € ƒ    €  ƒ  ‚‚  € ƒ   ƒ €   ‚ƒ ‚ € ‚  €  ƒ  285  € ƒ ƒ Entwicklung der Baugenehmigungen in Deutschland in Tausend Einheiten Quelle: Statistisches Bundesamt

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