Jahresbericht 2019

9 I VERMÖGENSBILDUNG UND BAUSPAREN 3 Eigenheimrente 16,5 Millionen Riester-Verträge gab es im Jahr 2019 in Deutschland – auf diesemNiveau liegt die staatlich geförder- te Altersvorsorge seit 2015. Rund ein Fünftel der Verträge, so schätzt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wird nicht mehr bespart. Vor dem Hintergrund eines demogra- fisch bedingt (in Relation zu den Löhnen) sinkenden Niveaus der gesetzlichen Rente ist diese Stagnation der Politik ein Dorn im Auge. Deshalb ist im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD das Ziel formuliert, zügig ein „attraktives, standar- disiertes Riester-Produkt“ zu entwickeln. Im November 2019 hat ein Verbändebündnis der Riester- Anbieter – Versicherungen, Fondsgesellschaften und Bau- sparkassen – einen gemeinsamen Fünf-Punkte-Plan vorge- legt, wie ein solcher Standard aussehen könnte und sich der Nutzerkreis voraussichtlich substanziell ausdehnen ließe. Kernelement des Vorschlags ist ein transparenteres Zulagen- verfahren, das einen prozentualen staatlichen Zuschuss zur eigenen Sparleistung vorsieht. Zudem sollen die Fördermoda- litäten so geändert werden, dass es kaum noch zu Zulagen- rückforderungen des Staates kommen dürfte. Was diesen Vorschlag sowohl aus Sicht der Anbieter als auch aus Sicht der Kunden so charmant macht, ist, dass er einen Standard schafft, ohne die Vielfalt der Produkte abzuschaffen. Eine den individuellen Bedürfnissen entsprechende Auswahl bliebe damit möglich. Bestand in 1. Entwicklung der Wohn-Riester- Verträge Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales 1    1.1 1. 1. 1.1 1. 1.1 1.1  1 11 1 1 1 1 1 1 1 1 Denn je höher der Eigenkapitalanteil an einer Wohnimmobi- lienfinanzierung ist, desto geringer fällt die monatliche Belastung des Haushalts durch die Kreditraten aus – und desto geringer ist eben auch das Ausfallrisiko. Gesamtwirt- schaftlich gesehen ist es demnach nicht nur sinnvoll, die Menschen bei der Bildung von Wohneigentum zu unterstüt- zen, sondern sie sollten vor allem befähigt werden, dies auch in Zeiten hoher Immobilienpreise und niedriger Zinsen zumindest zum Teil aus eigener Kraft stemmen zu können.

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