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B

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ACHEN

02/16

A

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Knochenmühle

bezeichnen Profifußballer gern die oberen

Ligen. Regionalliga – also Liga vier – heißt jedoch die derzei-

tige Realität für Schwarz-Gelb. Für Spieler trifft der Spruch

von der

Knochenmühle

jetzt erst recht zu. „Definitiv. Gegen uns

packen die meisten Gegner immer eine Schippe mehr drauf“, blickt

der neue Alemannia-Trainer Fuat Kilic auf die Rückrunde, in der er

den Grundstein für einen Aufwärtstrend legen will. „Viele Gegner

sind allein aufgrund der Möglichkeit, Alemannia Aachen schlagen zu

können, besonders motiviert“, weiß Kilic. „Da müssen wir imstande

sein, immer noch ein bisschen mehr zu investieren.“ Alemannia

Aachen mit all seiner Tradition könne wie ein Aufputschmittel auf

Gegner wirken. Leicht werde es deswegen nicht.

„Alle sind mit Leidenschaft dabei“

Knochenmühle

auch wegen dieser unsäglichen Aufstiegsregelung!

Kilic hat sie schon zu spüren bekommen: Als Trainer des FC Saar-

brücken hat er den Aufstieg haarscharf verpasst. „Die Regionalliga ist

neben der Bundesliga die einzige, in der du als Meister nicht sofort

aufsteigst“, spielt der Coach darauf an, dass es bundesweit zwar fünf

Regionalligen gibt, aber nur drei Aufsteiger in die dritte Liga. Die

Entscheidung fällt nach der Saison, wenn die fünf Meister und der

Südwestzweite in drei Paarungen gegeneinander antreten. Mit Saar-

brücken ist Kilic im Vorjahr an Würzburg gescheitert.

Er weiß: Wer der vierten Liga

entkommen

will, muss viel investie-

ren. Daher will er sein neues Team in Sachen Fitness abhärten. Es soll

auch nach der 85. Minute noch in der Lage sein, mit Vollgas auf den

Sieg zu drängen. „Ich habe sehr gute Eindrücke. Die Winter-Vorbe-

reitung war intensiv. Alle Spieler sind mit viel Spaß und Leidenschaft

dabei, keiner nimmt sich zurück. Das ist gut.“ Die ersten Tests waren

vielversprechend. Nach einem 3:5 gegen Zweitligist Fortuna Düssel-

dorf drehte die Alemannia gegen Drittligist Fortuna Köln die Partie

nach einem 0:1-Rückstand noch zu einem 2:1-Erfolg…

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Was hat Sie daran gereizt, den Trainerjob zu übernehmen?

Es ist eine riesige Herausforderung, einen solchen Verein entwickeln

und wieder nach oben bringen zu können. Genau wie Saarbrücken

hat Aachen eine große Vergangenheit. In Saarbrücken ist mir gelun-

gen, im Jetzt erfolgreich zu sein.

Was ist das größte Stück Arbeit, das auf Schwarz-Gelb wartet?

Dass wir dem Anspruch gerecht werden, den ein solcher Klub mit so

großer Tradition hat. Wir müssen so schnell wie möglich raus aus der

Regionalliga in Richtung Profifußball.

Wie sehen die Zwischenziele auf diesem Weg aus?

Wir müssen schauen, dass wir im Umfeld wieder zur Ruhe kommen.

Der Verein muss wieder zu einer Einheit werden. Wir müssen das

Vertrauen der Fans zurückgewinnen und dafür sorgen, dass sie

wieder mit Spaß ins Stadion kommen und es begeistert verlassen.

Was ist das Besondere an Alemannia Aachen?

Die Fans, das Stadion. Dass Alemannia als Marke im deutschen Fuß-

ball bekannt ist. Gleichzeitig habe ich hier ein familiäres Umfeld

kennengelernt. Alle, die für Alemannia tätig sind, investieren sehr viel.

Wo sehen Sie die Schwarz-Gelben in zehn Jahren?

Da könnte ich mir jetzt was wünschen. Aber ich bin kein Träumer.

Wir müssen arbeiten. Und ohne dass ich da einen Zeitrahmen vor-

gebe, muss der Aufstieg unser Ziel sein.

Aachen war in den vergangenen Jahren oft mehr Schleudersitz

als Trainerstuhl. Beunruhigt Sie das?

Darüber mache ich mir keine Gedanken. Das ist Teil des Geschäfts.

Ich will ehrliche Arbeit abliefern. Ich denke da sehr positiv.

Alle Heimspiele ab S. 32 und unter

www.bad-aachen.net.

VORGESTELLT

Foto: Andreas Steindl

FRAGE

BOGEN

Geburtsdatum: 9. 5. 1973

Geburtsort: Gümü

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hane

Familienstand: verheiratet,

zwei Kinder

Beruf: Diplom-Sportlehrer

und Fußball-Lehrer

Hobbys: Kino, Familie, Sport

Fuat Kilic

Mit Vollgas zum Sieg

Alemannia Aachens neuer Trainer ist Realist, aber spricht das Ziel klar aus: Aufstieg

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