CHIO Aachen 2018

B AD A ACHEN CHIO 2018 | 57 HINTER DEN KULISSEN Auf Turnieren hat sie, solange das erlaubt war, auf einem Feldbett neben den Pferden übernachtet, einst absolut üblich in der Branche. Doch der Internationale Pferdesportverband FEI hat diese Praxis seit wenigen Jahren verboten. „Ich finde es nicht gut, dass das so kate- gorisch gehandhabt wird. Viele Turniere sind nicht so professionell wie der CHIO, wo es feste Boxen und einen nächtlichen Stalldienst gibt. Die arbeiten zum Beispiel mit Aufstellboxen aus Plastik. Da können sich im schlimmsten Fall Wände verschieben oder Heringe lösen, wenn sich das Pferd mal wälzt. Ich kann verstehen, wenn einem das Sorgen bereitet.“ Seit dem Erlass der FEI übernachtet sie unterwegs im Lkw. Der Arbeitsplatz ist auch ihr Zuhause Ihre Wohnung liegt unmittelbar am Arbeitsplatz – auf dem Hof von Nadine Capellmann. Dort lebt sie mit Borderterrier Jule. Treffen mit der Familie gibt es eher in Aachen als Münster – aus logistisch naheliegenden Gründen. Zur Rheinländerin ist Sabine Domhöver nach gut 18 Jahren aber noch nicht ganz geworden. „Rosenmontag verbringe ich bei den Pferden“, verrät sie schmunzelnd. Selbst reitet sie nur dann, wenn Nadine Capellmann auf Reisen ist. Dann bewegt sie ihre Schützlinge höchstpersönlich. Nach so vielen Jahren hat sie zu ihrer Dienstherrin ein freund- schaftliches Verhältnis. Beide eint die Grundidee, dass Fürsorge und Wohlergehen der Pferde an erster Stelle stehen. In der Community auf den Turnieren kennt man sich, Domhöver hat zum Beispiel eine enge Verbindung zu Steffi Wiegard, der Pflegerin von Isabell Werths Pferden. „Es sind meist junge Leute, die unseren Job machen – und ein paar Urgesteine“, scherzt die Westfälin. Sie fühlt sich noch fit für ihren Beruf und will ihn weitermachen, solange das so ist. „Außerdem hat sich, was die Arbeitszeitgestaltung angeht, doch einiges getan. Auch halbtags kann man als Pferdepfleger arbeiten, wenn man gut organisiert ist. Kinder sind nicht mehr das Aus.“ Richtig familienfreundlich ist ihr Job allerdings nicht, das gibt sie zu. Hätte sie selbst eine Tochter mit ähnlichen Ambitionen, sähe Sabine Domhöver das so: „Nur um Geld zu verdienen, ist das sicher der falsche Beruf. Wenn man aber sein Herz daran verloren hat und sich für Pferde begeistert, warum nicht?!“ www.nadine-capellmann.de STALLGEFLÜSTER: CHIO BACKSTAGE Rund 1200 ehrenamtliche Mitarbeiter gewährleisten während der Turnierwoche in der Soers, dass es Menschen und vor allem Tieren auf dem CHIO-Gelände jederzeit gut geht. Der ALRV bietet vor Ort ein eigenes Veterinärzentrum an. Sogar Röntgen- raum, Dunkelkammer, Apotheke und Labor stehen bereit. Chef- veterinär Dr. Friedrich-Wilhelm Hanbücken und ein Team mit rund 30 hoch kompetenten Mitarbeitern sind im Einsatz, um Gesundheit und Wohlergehen der Pferde zu unterstützen. Die sind auf dem CHIO zumeist komfortabel eingestallt. 430 feste Boxen befinden sich in dem streng bewachten Stall- bereich, in den ohne spezielle Berechtigung keiner reinkommt. 18 Tonnen Hafer und ebenso viel Heu verspeisen die insgesamt rund 570 vierbeinigen Turnierteilnehmer, die während der Woche zu Besuch sind. Und der ALRV will noch mehr ins Tier- wohl investieren: Im Zuge der Geländeerweiterung (s. S. 4/5) sollen neue Stallungen gebaut werden. www.chioaachen.de/de/chio-co Buchen Sie einfach Ihr Park-Ticket im Vorfeld in unserem Onlineshop. PARKPLATZ jetzt online sichern! CHIO genießen! apag.de/CHIO

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=