Rückenwind 01/2023

28 VERKEHRSPOLITIK OB macht Druck für Radschnellweg Tausendfüßler: ADFC erhebt erneut Einspruch gegen Planung ohne Radweg Das Gespräch des ADFC mit Verkehrsminister Oliver Krischer im vergangenen Rückenwind hat die Debatte über einen Radschnellweg entlang der A565 noch einmal belebt. Das Gesprächsangebot des Ministers hat nur wenige Tage später Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner angenommen. Unterdessen hat der ADFC erneut Einspruch erhoben gegen den sechsstreifigen Ausbau des Tausendfüßlers – ohne begleitenden Radschnellweg. „Ich greife das Gesprächsangebot des Ministers sehr gerne auf“, sagte OB Katja Dörner nach Erscheinen des Interviews, „denn wir wollen weiterhin gemeinsammit dem Rhein-Sieg-Kreis diesen Radweg zur Stärkung des Radverkehrs in der Region.“ Krischer hatte im Rückenwind angekündigt, er werde mit allen Beteiligten in der Region über die Realisierungsmöglichkeiten des Radschnellwegs sprechen. „Wir werden schauen, was wir da tun können, damit es am Ende zu einer Lösung kommt, die den Radverkehr in der Region tatsächlich voranbringt“, versprach der Minister. Über das Interview berichtete nicht nur ausführlich die Lokalpresse. Die Stadt Bonn erneuerte in einer Presseerklärung ihre Forderung nach einer „Trasse für den Radverkehr parallel zum Tausendfüßler“. Das Gespräch zwischen dem Minister und OB Dörner fand am 21. November in Bonn statt – nach unserem Redaktionsschluss. Wie die Stadt dem Rückenwind auf Anfrage mitteilte, hatte sich die Stadt vor dem Gespräch mit dem Rhein-Sieg-Kreis wegen des Radschnellweges abgestimmt. Beide – Bonn und der Kreis – fordern einen autobahnbegleitenden Radweg, um die Wohn- und Arbeitsschwerpunkte der Region schnell und sicher zu verbinden. Unterdessen hat der ADFC gegen die erneut offengelegten Pläne der Autobahn GmbH zur Verbreiterung der A565 auf sechs Fahrspuren ohne begleitenden Radschnellweg Einspruch erhoben. Das neu vorgelegte Klimagutachten geht nach Meinung des ADFC nicht der Frage nach, wie viele Tonnen CO2 durch aufs Rad verlagerte Pkw-Fahrten als Folge eines Radschnellweges eingespart werden könnten. Da der ursprünglich für 2021 vorgesehene Baubeginn auf frühestens Grafik: Autobahn GmbH/BI Moratorium A565 Weiterhin will die Autobahn GmbH die A565 durch Bonn in der Breite verdoppeln, aber ohne Radschnellweg.

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