Rückenwind 01/2023

36 VERKEHRSPOLITIK in den objektiven Unfallzahlen widerspiegelt, dann sollte bei der Interpretation herausgestellt werden, dass das mit der subjektiven Unsicherheit zusammenhängende Vermeiden von bestimmten Verkehrsflächen sich auch direkt auf die Unfallzahlen auswirken kann. Dort, wo sich viele aus Angst vor der Unfallgefahr nicht trauen, Fahrrad zu fahren, können auch nicht überproportional viele Unfälle entstehen. Positive Ergebnisse für Radverkehrspolitik Um die Verkehrspolitik anhand eines Meinungsbildes der Bevölkerung ausgangsoffen zu evaluieren, bedarf es einer gewissen wissenschaftlichen Neutralität. So sollen abschließend einige Ergebnisse der Forsa-Umfrage sowie zugehörigen GA-Artikels herausgestellt werden, die positiv im Sinne der Verkehrswende und der Radverkehrsförderung interpretiert werden können: 1) Die Mehrheit der Befragten (62–69 %) spricht sich für die Verkehrswende aus. 2) Nur ein Drittel der Befragten hält die bis- herigen Maßnahmen der Kommunen für den Klimaschutz für ausreichend. 3) In der Rangfolge der am häufigsten genutz- ten Verkehrsmittel liegt das Fahrrad mit 39 % nur knapp hinter dem Auto mit 45 %. 4) Pendler, die von der Seilbahn besonders profitieren können (z. B. die Beueler), befürworten mehrheitlich das Projekt. 5) Fast die Hälfte der Radfahrenden fühlt sich in Bonn unsicher. 6) Laut dem Monitor der Beratungsgesellschaft Cima halten nur 9 % der befragten Kunden die Parkmöglichkeiten für die Attraktivität der Innenstadt für wesentlich. AG Verkehrspolitik Ausgezeichnete Radler beim Stadtradeln in Bonn Bonn/Rhein-Sieg. Bei einer Feierstunde Ende November im Alten Rathaus in Bonn hat Oberbürgermeisterin Katja Dörner die besten lokalen Stadtradel-Teams, Schulklassen sowie Einzel-Radler*innen ausgezeichnet. Bei der diesjährigen Aktion konnte Bonn einen Teilnahmerekord und seine nach Zahl der geradelten Kilometer zweitbestes Jahresergebnis verzeichnen. Nahmen bei der ersten Stadtradel-Aktion in Bonn 2012 erst 1200 Radler teil, wurde bei der diesjährigen 11. Ausgabe eine Rekordzahl von 4013 Teilnehmenden registriert. Gemeinsam erradelten diese im dreiwöchigen Aktionszeitraum im September 651.259 Kilometer, mit ein Zeichen dafür, dass sich Klimaschutz mit dem Fahrrad in den Alltag integrieren lässt. Gewertet wurde in vier Kategorien: • „Bestes Team“ (Sieger: Amos-ComeniusGymnasium mit 42.138 Kilometern), • „Größtes Team“ (Amos-Comenius-Gymnasium mit 287 Personen), • „Fahrradaktivstes Team“ („Auf dem Leinpfad“ mit 1.581 Kilometern pro Teammitglied) und • „Beste Einzelperson“. Das Gemeinschaftsteam Critical Mass/ADFC/ Radentscheid landete mit 29.692 km hinter Uni Bonn mit 32.396 km auf Platz drei der Teamwertung. Und dann noch ein ganz besonderer Erfolg: Als „Beste Einzelperson“ wurde der ADFC-Aktive Sébastien Guesnet mit 2.434 Kilometern ausgezeichnet. Eine detaillierte Auswertung für Bonn ist auf www.stadtradeln.de/bonn zu finden. Die zwölfte Stadtradeln-Ausgabe soll voraussichtlich im September 2023 stattfinden. Werner Böttcher Foto: Sascha Engst/Bundesstadt Strahlende Gesichter bei der Preisverleihung

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=