Rückenwind 01/2023

58 RAD IM ALLTAG Eine Autotür reißt plötzlich auf und haut erbarmungslos Radlerinnen und Radler vom Rad. Auf neudeutsch nennt man das „Dooring-Unfälle“. Dieses Risiko fährt mit, sobald man an parkenden Autos entlang radelt, was im Stadtverkehr nun mal die Regel ist. Jährlich passieren in Bonn etwa 25 solche Unfälle und häufig sind schwere Verletzungen die Folge. So ist es auch Anfang Oktober einem 15-jährigen Radler in Bad Godesberg passiert. Laut Polizeibericht befuhr der Junge den Fahrradschutzstreifen der Moltkestraße, passierte dabei einen am rechten Fahrbahnrand in einer Parkbucht stehenden Pkw, als sich plötzlich die Fahrzeugtür öffnete. Der 15-Jährige blieb mit dem Rad an der Türe hängen, kam zu Fall und wurde dabei verletzt. An sich der Klassiker unter den „Dooring“-Unfällen, doch gibt es hier ein paar Besonderheiten: Glücklicherweise wurde der Junge nur leicht verletzt. Er hat wirklich Glück gehabt, meist geht so etwas übel aus. Erfreulicherweise schreibt die Polizei inzwischen in solchen Fällen „wurde verletzt“, im Bonner Generalanzeiger stand allerdings noch „verletzte sich“, ein kleiner aber doch wesentlicher Unterschied. Die nächste Besonderheit: Der Unfallverursacher hat sich zwar zunächst um den Jungen gekümmert, hat diesem dann aber eingeredet, dass er selber schuld gewesen sei, und fuhr davon – ein klassischer Fall von Fahrerflucht. Abstand! Abstand! Abstand! So eindeutig hier der Autofahrer auch der Unfallverursacher war, eine Lehre ist als Radfahrer daraus zu ziehen: Sicherheitsabstand zu parkenden Autos halten. Und hier das Lob an Plötzlich öffnende Autotüren – ein Horror für alle Radfahrer*innen Mit der Tür.. Foto: Depositphotos/Kzenon vom Rad fallen

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