Rückenwind 02/2023

64 AUS DEN ORTSGRUPPEN RHEINBACH Um den Radverkehr in Rheinbach ist es nicht zum Besten bestellt. Seitdem Rheinbach beim Fahrradklimatest 2014 erstmals in die Wertung gekommen ist, waren die Ergebnisse immer herausragend schlecht. Seit Jahren tut sich wenig – aber jetzt gibt es Hoffnung. Die ADFC-Ortsgruppe nahm das katastrophale Ergebnis 2014 zum Anlass, eine Arbeitsgruppe Verkehrsplanung zu bilden, die bis heute existiert. Ein Runder Tisch Radverkehr mit dem Bürgermeister tagte 2015 und seitdem nicht wieder. Im gleichen Jahr machte der ADFC im Expertengespräch zur Masterplanung Innenstadt einen konkreten Vorschlag für ein Radverkehrsnetz in der Kernstadt, der ohne jede Resonanz blieb. 2016 stellte die Ortsgruppe ein umfassendes Radwegekonzept für die Kernstadt vor, ein Infostand dazu stand unter dem Motto „Radfahren in Rheinbach ist Schrott“, was durch einen Schrotthaufen von Fahrrädern deutlich symbolisiert wurde (s. Rückenwind 2-2016). Auch das Radwegekonzept von 2016 blieb leider ohne jede Resonanz in Politik und Verwaltung. Deshalb wurde im Frühjahr 2020 das Bürgerbegehren „Die Blauen Straßen von Rheinbach“ als Radentscheid Rheinbach gestartet. Dies nahm der Bürgermeister zum Anlass, nun endlich aktiv zu werden: Verwaltung und ADFC erarbeiteten gemeinsam ein konkretes Konzept zur Umsetzung der „Blauen Straßen von Rheinbach“, das der Rat im August 2020 einstimmig beschloss. Kreis und Land lehnten das Konzept der „Blauen Straßen von Rheinbach“ allerdings in Bausch und Bogen ab. Daraufhin wurde das Bürgerbegehren Radentscheid Rheinbach in veränderter Form im April 2021 neu gestartet. Nur wenige Monate später präsentierte die Verwaltung das „Zukunftsorientierte Radverkehrsnetz“ als Ersatz für das Konzept der Blauen Straßen. Es sieht im Kern einen geschlossenen Radroutenring von 5,5 km Länge in der Kernstadt vor. Der ADFC in Rheinbach begrüßte das Konzept, weil dessen Umsetzung einen deutlichen Fortschritt in Sachen Radverkehr in Rheinbach bedeuten würde und legte das Bürgerbegehren Radentscheid Rheinbach zunächst auf Eis. Für die Umsetzung des zukunftsorientierten Radverkehrsnetzes wurden mehrere Förderanträge gestellt. Der Förderantrag für Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit kann nur bewilligt werden, wenn die Stadt Rheinbach Mitglied der AGFS ist, daher wurde im September 2021 ein Aufnahmeantrag bei der AGFS gestellt. Ein Ende des Aufnahmeverfahrens ist allerdings nicht in Sicht. Der Förderantrag zur Wegweisung des zukunftsorientierten Radverkehrsnetzes wurde Ende 2021 abgelehnt. Für den Hauptantrag sind in der Förderliste des Landesverkehrsministeriums, die vor der Landtagswahl 2022 veröffentlicht wurde, 577.700 € für das ZukunftsoriZähes Ringen um Radverkehr in Rheinbach Seit Jahren gibt es kaum Fortschritte – Jetzt gibt es Hoffnung Mit diesem Logo sollen in Rheinbach künftig gute Radwege gekennzeichnet werden.

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