Rückenwind 02/2023

69 AUS DEN ORTSGRUPPEN SIEBENGEBIRGE Siebengebirge 3 > 2 > 0 – ADFC fordert den Abbau der Drängelgitter Die sehr stark frequentierte, ca. 5 m breite Bahnunterführung an der Petersbergstraße in Niederdollendorf war bisher für Fußgänger und Radfahrer problemlos durchquerbar und nur an den beiden Zufahrten durch einzelne Poller vor der Durchquerung von Kfz-Verkehr geschützt. Seit neuestem mussten sich Radfahrer, Eltern mit Kinderwagen, Posträder, Lastenräder, Gefährte mit Anhängern, u.ä. durch eine dreiteilige Umlaufsperre zwängen was schier unmöglich und zudem unfallträchtig war. Die Errichtung dieser Umlaufsperre geht auf einen Bürgerantrag zurück, der motorisierten Zweiradverkehr beobachtet haben will. Der Bau- und Verkehrsausschuss der Stadt Königswinter hatte – nach Vorlage eines Umsetzungsvorschlags des Straßenverkehrsamts – der Errichtung dieser Umlaufsperre Ende November 2022 zugestimmt. Dieser wurde daraufhin im Januar 2023 mit drei(!) Umlaufgittern in die Tat umgesetzt – keine 24 Stunden danach gab es dort den ersten Personenunfall mit Beschädigung von Fahrrad und Sperrgitter. Der ADFC Bonn/Rhein-Sieg hatte bereits im Oktober 2022, als der Bürgerantrag bekannt wurde, Stadtverordnete aller Fraktionen angeschrieben und gebeten, den Bürgerantrag abzulehnen, “weil eine Umlaufsperre an dieser Stelle den Fußgänger- und Radverkehr ohne Not behindern würde.“ Eine vor Ort durch den ADFC durchgeführte Befragung der entrüsteten Passanten ergab, dass sie – selbst bei regelmäßiger Nutzung – in den letzten Jahren keine Störungen in der Unterführung wahrgenommen haben. Dem ADFC ist auch nicht bekannt, dass hier ein Unfallschwerpunkt bestünde oder gehäuft Ordnungswidrigkeiten angezeigt worden wären. Der ADFC hatte Bürgermeister Lutz Wagner unmittelbar aufgefordert, die Umlaufsperre unverzüglich zurückbauen zu lassen. Gemäß einer Presseerklärung wurde lediglich eine der drei Umlaufgitter entfernt mit dem Zusatz, dass die Situation in der kommenden Zeit weiter eng beobachtet würde. Nach Auffassung des ADFC kann im Nachgang zum kurzfristigen Abbau des unsäglichen, kompletten „Drängelgitters“ auch konstruktiv überlegt werden, wie das gute Miteinander von Fußgängern und Radfahrern im Bereich der Unterführung gefördert werden kann, etwa durch Hinweisschilder zur Rücksichtnahme auf beiden Seiten der Zufahrten. Außerdem sollte die eigentliche Engstelle, nämlich vor dem Pfarrheim wenige Meter westlich der Unterführung, durch ein geeignetes Kfz-Parkverbot beseitigt werden. Lars Düerkop Foto: Heiner Schäfer In die Schranken gewiesen – aber leider trifft es die rechtmäßigen Nutzer, nicht die unrechtmäßigen. Foto: Ludwig Wierich Statt Sicherheit – Unsicherheit

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