Rückenwind 02/2024

58 VERKEHRSPOLITIK selben Tag. Der ADFC schlug eine Querungshilfe an den Wanderparkplätzen entlang der Landstraßen vor, zum Beispiel in Form einer Ampel. Landesregierung zeigt kalte Schulter Auf eine Anfrage an die Landesregierung im Jahr 2021, wie sie die Vorschläge des ADFC Düsseldorf zur kurzfristigen Gefahrenminimierung für den Fuß- und Radverkehr bewerte, antwortete das Verkehrsministerium unter dem damaligen Minister Wüst: „Die vom ADFC vorgeschlagenen verkehrsbeschränkenden Maßnahmen wären ein unverhältnismäßiger Eingriff in den Verkehr, mit der Verbindungsfunktion und der verkehrlichen Bedeutung der Kalkumer Schlossallee [ ... ] nicht vereinbar und werden deshalb nicht weiterverfolgt.“ So weit sind wir hier an der Grenze von Wachtberg zu den Städten Bonn und Meckenheim noch nicht. Und hier ist zum Glück auch noch kein tödlicher Unfall beim Versuch, die Straße zu überqueren, passiert. ADFC fordert kurzfristige Maßnahmen Es muss das Bestreben aller Verantwortlichen sein, Unfälle zu vermeiden. Eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ist an dieser Stelle eine unverantwortliche Regelung. Angesprochen sind Verwaltung und Politik in Wachtberg, Bonn und Meckenheim, aber vor Viele Radelnde und Wandernde aus Wachtberg, Meckenheim oder Bonn kennen das Problem: Man geht oder fährt von Adendorf durch den Wald Richtung Villiprott und will am Parkplatz „An den drei Steinen“ die Landstraße L158 überqueren. Doch die wie an einer Schnur aufgereihte und mit hoher Geschwindigkeit fahrende Autoschlange reißt nicht ab, und erst nach langem Warten traut man sich im Spurt über die Straße. Kein Einzelfall, sondern gefährliche Praxis Ein besonders krasser Einzelfall? Keineswegs, wie allein die beiden Fotos in diesem Beitrag zeigen. Ein Bild zeigt die besagte Querung an der L158 in Wachtberg, das andere die Kalkumer Schlossallee (L422) im Stadtgebiet von Düsseldorf. Hier wie dort kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen beim Versuch, die Landstraße zu überqueren. In beiden Fällen fordern Fußgänger- und Radfahrer*innen eine Entschärfung der Situation, um lange Wartezeiten am Straßenrand zu vermeiden und ein sicheres Überqueren zu ermöglichen. Und solche Gefahrenpunkte gibt es viele, nicht nur bei uns im Rhein-Sieg-Kreis. In Düsseldorf ist die Diskussion längst in den offiziellen Gremien angekommen. Der ADFC Düsseldorf bezeichnet die Strecke seit Jahren als eine der „gefährlichsten auf Düsseldorfer Stadtgebiet“. Tatsächlich kollidierte im Juli des letzten Jahres an dieser Stelle eine Autofahrerin mit einem Radfahrer. Er starb noch am Foto: ADFC Wachtberg Querung der L158 am Parkplatz „An den drei Steinen“ Gefährliche Querung von Landstraßen Nicht nur in Wachtberg ein bekanntes Phänomen Foto: ADFC Düsseldorf Querung der Kalkumer Schlossallee (L422) im Stadtgebiet von Düsseldorf

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