Jahresbericht 2017

7 I. VErMöGEnSBIlDUnG UnD BaUSParEn lage für einen erfolgreichen Vermögensaufbau zu beginnen. Das Bausparen immunisiert, vielfach auch angeregt durch die wohnungsbauprämie, gegen die Versuchungen eines hedonistischen Konsumlebens. Bausparen ist weniger liqui- de als viele andere anlageformen und hat damit erhebliche auswirkungen auf langfristige, kontinuierliche Sparprozes- se, indem es gleichermaßen zu bedeutenden Verhaltensän- derungen führt. Damit wird ein zunächst eher kurzfristiger „Zwangssparprozess“ in einen langfristigen Prozess über- führt, der im Ergebnis die eigene Ungeduld oder sogar Unvernunft bremsen kann. In diesem Sinne legt das Bau- sparen vielfach den Keim für eine frühzeitigere und höhere Vermögensbildung. Gerade im derzeitigen niedrigzinsumfeld kann sich das Bausparen besonders rechnen. Denn mit einem Bauspar- vertrag können sich Sparer ebenso wie Immobilienfinanzie- rer das heutige Zinsniveau sichern. Das Bausparen bleibt eine gute wahl, wenn es um den gezielten Eigenkapitalauf- bau oder um die Sofortfinanzierung geht. Mit der Kombina- tion aus einem Vorfinanzierungs- oder Zwischenfinanzie- rungsdarlehen und einem parallel besparten Bausparver- trag können sich Bausparkunden das historisch niedrige Zinsniveau über mehr als zwei Jahrzehnte sichern. auf die Vorteile dieser „Kombiprodukte“ hat wiederholt die Zeit- schrift Finanztest, zuletzt in heft 4/2018, hingewiesen. 2. Bausparförderung Mit der Förderung des Bausparens durch die wohnungs- bauprämie (woP) als staatlichem Förderinstrument wurden auch 2017 wieder kräftige Sparanreize zum Vermögensauf- bau initiiert. Die große hebelwirkung, die durch die sozial treffsicher gestaltete Bausparförderung erzielt wird, veran- schaulichen die folgenden Zahlen: laut aktuellem 26. Sub- ventionsbericht der Bundesregierung betrug das Fördervo- lumen der 2016 und für 2017 (geschätzt) ausgezahlten wohnungsbauprämien rund 223 bzw. 265 Millionen Euro. Diese mobilisieren eine 11-fache Sparleistung auf Bauspar- verträge, d. h. rund 2,7 Milliarden Euro pro Jahr. Die tatsäch- lich erbrachten Sparleistungen und die späteren tilgungsra- ten für Darlehen liegen jedoch weit höher. Sie erreichen etwa das 30-fache der woP und führen im Ergebnis zum aufbau von beträchtlichem wohnungsvermögen der haus- halte, das zu Erwerbszeiten gutes wohnen in den eigenen vier wänden ermöglicht und später als alterssicherung die rente in Form des mietfreien wohnens spürbar aufbessert. Speziell für junge leute ist die wohnungsbauprämie ein wichtiger anreiz für den frühzeitigen Start zum zielgerich- teten Vorsparen für die wohneigentumsbildung. Dank der wohnungsbauprämie wird hier der ansparprozess für wohneigentum um zehn Jahre nach vorn gezogen. allerdings zeigen die rückläufigen ausgaben des Bundes für die wohnungsbauprämie von durchschnittlich rund Förderbedingungen Wohnungsbauprämie Jährlich max. geförderte Sparleistung (Bemessungsgrundlage) Ledig Verheiratet 1.024 Euro Höhe der Wohnungsbauprämie 8,8 Prozent Maximale Prämie Einkommensgrenze (max. zu versteuerndes Jahreseinkommen) 90,11 Euro 51.200 Euro 512 Euro 8,8 Prozent 45,06 Euro 25.600 Euro

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