Jahresbericht 2018

10 JAHRESBERICHT 2018 Bestand in Tausend Entwicklung der Wohn-Riester-Verträge Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales       . . . . .     . .   .  .   .  .  3 Wohn-Riester Trotz der Erfolge beim „Wohn-Riester“ stagniert der Gesamt­ bestand an Riester-Renten-Verträgen bei rund 16,6 Millionen. Im Jahr 2018 ging er sogar leicht zurück (minus 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr), hauptsächlich weil die Zahl der Versicherungs- und Banksparplanverträge abgenommen hat. Politische Grundsatzdiskussionen über die Zukunft der Alterssicherung in Deutschland und Negativschlagzeilen über die staatlich geförderte private Altersvorsorge („Riester- Rente“) sorgen immer wieder für Verunsicherung bei vielen Sparern. Tatsächlich halten viele pauschal vorgetragene Kritikpunkte am Riester-Konzept der Wirklichkeit nicht stand, sondern beruhen oft auf Vorurteilen und Irrtümern. Insbesondere wird übersehen, dass Haushalte mit niedrigen Einkommen und Familien mit Kindern besonders intensiv mit „Riester“ gefördert werden. „Wohn-Riester“ konnte sich auch im abgelaufenen Jahr gut behaupten. Die erst im Jahr 2008 für das Wohneigentum als Altersvorsorge eingeführte Förderung (auch Eigenheimrente genannt) weist mittlerweile bei den Neuabschlüssen von Riester-Verträgen neben den Investmentfondsverträgen, die einen Zuwachs von plus 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichneten, die größte Dynamik auf. Im Berichtsjahr ist der Bestand anWohn-Riester-Verträgen von rund 1,77 Millio­ nen auf 1,81 Millionen Verträge (plus 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) angestiegen. Bei den Landesbausparkassen erhöhte sich der Vertragsbestand 2018 um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 834.000 Wohn-Riester-Verträge (Vorjahr plus 3,8 Prozent). Die LBS-Gruppe ist weiterhin unangefochten Marktführer mit einem Anteil von 46 Prozent im Bereich der Eigenheimrente. Die öffentliche Kritik an den Riester-geförderten Altersvorsor­ geprodukten ist gerade in Bezug auf den Wohn-Riester nicht nachvollziehbar und unbegründet. Die Besonderheit des Wohn-Riesters besteht darin, dass das angesparte Riester- Vermögen bereits vor Beginn der Auszahlungsphase für den Bau oder Kauf einer selbst genutzten Immobilie oder für die Tilgung dafür aufgenommener Kredite eingesetzt werden kann. Der Riester-Bausparer kommt mit dem Einzug in die Immobilie und durch den Finanzierungsvorteil weit vor dem eigentlichen Rentenalter in den Genuss seiner Förderung. Der Wohn-Riester bildet damit die einzige Form der privaten Altersvorsorge, die schon lange vor dem Ruhestand genutzt werden kann. Die eigene Immobilie ist ein wichtiger Rentenbaustein und entspricht den Wünschen der Menschen nach den eigenen vier Wänden. Über die eingesparte Miete im Alter schützt das eigene Zuhause vor Altersarmut. Mithilfe von Wohn-Riester können die Bürger gerade in Zeiten sinkender Renten und Zin­ sen einenwichtigen Beitrag zur eigenen Altersvorsorge leisten. Der enorme Nutzen der Riester-Förderung in der Wohnimmo­ bilienfinanzierung ist darumauch unterVerbraucherschützern unstrittig. Die Kosten bei wohnwirtschaftlich verwendeten Riester-Bausparverträgen sind darüber hinaus transparent und planbar. Beim Wohn-Riester wirkt die Förderung wie ein „Tilgungstur­ bo“. Der wirtschaftliche Vorteil eines Riester-Darlehens kann dabei je nach den individuellen und steuerlichen Vorausset­ zungen über den gesamten Finanzierungszeitraum hinweg – nach Berechnungen von „Finanztest“ – bis zu 50.000 Euro betragen. Neben dem Sonderausgabenabzug und den Zula­ gen kommt zusätzlich auch die Zinsersparnis durch die ver

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