Jahresbericht 2018

7 I Vermögensbildung und Bausparen mehr Zinsen und Zinseszinsen gibt, führt für sie kein Weg daran vorbei, durch vermehrte Sparanstrengungen die not­ wendige Eigenkapitalbasis zu schaffen. Der Bausparvertrag, dessen Hauptziel schon immer darin besteht, den Menschen Wohneigentum zu ermöglichen, wird damit wichtiger denn je. Nur das Bausparen bietet den einzigartigen Doppelnut­ zen: das sichere Ansparen von Eigenkapital und – gerade in der derzeitigen Niedrigzinssituation – die Absicherung vor dem Risiko wieder steigender Zinsen. Sparanstrengungen für die eigenen vier Wände, das zeigen wissenschaftlicheAnalysender Einkommens- undVerbrauchs­ stichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes, zahlen sich am Ende aus: Haushalte, die Wohneigentum erwerben, bauen im Laufe ihres Lebens ein Vielfaches an Vermögen auf wie vergleichbare Mieterhaushalte. Durch ein gewisserma­ ßen selbst auferlegtes „Zwangssparen“ verfügen Wohnei­ gentümer amVorabend ihres Ruhestandes nicht nur über ein Immobilienvermögen, sondern auch über ein doppelt so hohes Geldvermögen wie Mieter derselben Einkommens­ schicht. Ihr Gesamtvermögen ist damit fast sechsmal so hoch. Dem Bausparvertrag, der unverändert für viele Menschen der Einstieg in einen kontinuierlichen Sparprozess ist, kommt damit eine Schlüsselstellung für eine erfolgreiche Wohnei­ gentumsbildung zu. Wissenschaftliche Analysen der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) durch das For­ schungsinstitut empirica zeigen darüber hinaus, dass Bau­ sparer früher am Ziel sind. Das heißt, das Vorhandensein eines Bausparvertrags führt auf Haushaltsebene zu einer höheren Sparquote, erhöht die Wahrscheinlichkeit Wohnei­ gentümer zu werden und zieht den Erwerbszeitpunkt um mindestens zwei Jahre nach vorne. Die Ergebnisse der Analysen bestätigen, dass Bausparen, vielfach angeregt durch die staatliche Wohnungsbauprämie, in gewissem Umfang immunisiert gegen die Versuchungen eines hedonistischen Konsumlebens. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf langfristige, kontinuierliche Sparprozesse und führt zu bedeutenden Weichenstellungen. Bausparer schaffen es auf diese Weise öfter und früher ins Wohneigen­ tum als Nicht-Bausparer. Letztlich legt das Bausparen viel­ fach den Keim für eine frühzeitigere und höhere Vermögens­ bildung. Dieser Zusammenhang ist über verschiedene Zeit­ perioden hinweg zu beobachten. Bausparer sind früher amZiel Quelle: empirica/LBS Research Haushalte mit Bausparvertrag Haushalte ohne Bausparvertrag Bausparer na li her par e ra (in Euro) hnei en ums er er er (Anteile in Prozent) r er s al er (Durchschnitt)  € sparen mehr werden häufiger Eigentümer sind jünger Jahre  €  Jahre % %

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