Jahresbericht 2019

19 II WOHNUNGSBAU UND WOHNUNGSPOLITIK Landeshauptstadt mit 1,9 bzw. 1,8 Millionen Euro noch ein- mal deutlich, ähnliches gilt für das Verhältnis von Bad Soden (950.000 Euro) zu Frankfurt. Wohnen, wo andere Urlaub machen – auch das kann ein teures Vergnügen sein: Spitzenpreise für Einfamilienhäuser registrierten die LBS-Immobilienvermittler beispielsweise in den bayerischen Voralpen in Herrsching am Ammersee und in Starnberg mit 1,3 Millionen Euro, in Garmisch-Partenkir- chen mit 1,2 Millionen Euro sowie am Bodensee in Konstanz (800.000 Euro) und Lindau (730.000 Euro). Preislich gesehen moderater geht es dagegen mit 310.000 bis 400.000 Euro zumBeispiel in Leipzig, Hannover, Bremen, Dort- mund und Dresden zu. Noch günstiger sind im Osten Halle und Magdeburg (180.000 bzw. 250.000 Euro), im Norden Bremerhaven mit 210.000 Euro und im Westen Siegen mit 180.000 Euro. Das untere Ende der Preisskala markieren die Kleinstädte Eisleben im südlichen Sachsen-Anhalt und Anna- berg-Buchholz im Erzgebirge mit 70.000 bzw. 60.000 Euro. Der regionale LBS-Preisspiegel bildet die Situation kurz vor Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland ab. Mit wel- chen Auswirkungen und Veränderungen die Immobilienver- mittler nun kurzfristig bis zum Herbst 2020 rechnen, darü- ber gaben sie in einer Ad-hoc-Befragung im Mai Auskunft. Aus Sicht der Marktkenner dürfte sich aus einem weiterhin flächendeckend knappen Angebot sowie einer etwas zurückhaltenderen Nachfrage zumindest vorübergehend eine Atempause in der Preisentwicklung ergeben. Ob und wie schnell der Wohnimmobilienmarkt wieder auf seinen ursprünglichen Entwicklungspfad gelangt, lässt sich aus heutiger Sicht kaum seriös vorhersagen. Eine tragende Rolle wird dabei die wirtschaftliche Erholung spielen. Doch diese hängt in einer so stark international verflochtenen Volkswirtschaft wie der deutschen eben nicht nur davon ab, wie dieses Land die Pandemie meistert, sondern auch davon, wie es seinen Handelspartnern ergeht. Noch einmal auf einem anderen Blatt steht, inwieweit eine Rückkehr der Immobilienkauflaune auch in einen weiteren gemacht: Sie waren im Jahr 2019 im Schnitt um 13,2 Prozent teurerer als 2018, ältere Eigenheime kosteten 11,3 Prozent mehr. Die Neubau-Preise von Wohnungen legten „nur“ um 5,6 Prozent zu, die von Eigenheimen um 8,3 Prozent. Mögen gebrauchte Einfamilienhäuser im Durchschnitt auch nach wie vor relativ erschwinglich erscheinen – die regiona- len Preisunterschiede sind beachtlich. Die Frühjahrsumfrage bei den Immobilienvermittlern von LBS und Sparkassen hat eine Deutschlandkarte mit West-Ost-, vor allem aber Süd- Nord-Gefälle ergeben. An der Spitze des Großstadtrankings steht wie schon seit Jahren München: Eigenheime kosten dort um die 1,5 Millionen Euro – für diese Summe könnte man in Magdeburg sechs Einfamilienhäuser kaufen. Teuer ist der Traum vom eigenen Häuschen auch in anderen südwest- deutschen Großstädten. So müssen dafür in Wiesbaden oft 1,2 Millionen Euro aufgebracht werden, in Stuttgart 1,1 Milli- onen Euro und in Freiburg im Breisgau 950.000 Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankfurt am Main (900.000 Euro), Heidelberg (880.000 Euro), Regensburg (850.000 Euro) und Düsseldorf (800.000 Euro). Ausweichen ins Umland lohnt sich zumindest finanziell nicht, denn dort sind die Preise oftmals noch höher: Die Münchener Vororte Grünwald und Gräfelfing toppen die Angaben in 1. Euro LBS-Immobilien: Preise für Bestandsobjekte Quelle: LBS-Immobiliengesellschaften 1 1, 11, 1 1,1 11, 1 11, 11,1 1 , 1, 1 , 1, 1 ,1 1,1 1 1, 1, Eigenheime Eigentums- wohnungen

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