Rückenwind 01/2023

71 ausgebauten Küstenstraße. An dieser Stelle ein Lob den spanischen Autofahrern: Obwohl wir gelegentlich auch größere Straßen befahren, haben wir ein gutes Gefühl; wir werden fair behandelt, nicht eng überholt oder geschnitten. Das soll sich noch ändern! Weiter geht es ins Hinterland über eine umgebaute Bahntrasse nach Girona. Der als Flughafen der Costa Brava bekannte Ort hat eine gut erhaltene Altstadt mit schönem Ambiente. Und dann finden wir noch eine einladende MittanzGelegenheit… Nun geht es über ruhige Straßen nach Figueres, das ganz im Zeichen seines berühmten Bürgers Salvador Dalí steht – interessant, aber auch ziemlich rummelig. Nach einem kurzen „Dalí to go“ fahren wir weiter Richtung Mittelmeer und kommen in Portbou an die Grenze zu Frankreich. In Frankreich weht ein anderer Wind Die folgende Bucht ist ein richtiger Windtrichter; wir haben Mühe, unsere schwer bepackten Räder gegen den heftigen Wind vom Meer auf der Straße zu halten! Auf der französischen Seite in Cerbère spüren wir die Auswirkungen des langen Christi-Himmelfahrt Wochenendes: wir haben das letzte bescheidene Hotelzimmer gebucht, und am Abend wird nach unserer Bestellung keine weitere Pizza mehr gebacken. Autofahrer! Direkt hinter Grenze ändert sich ihr Verhalten: Dichtes Auffahren, Schneiden, Ausbremsen. Ein krasser Gegensatz zu dem partnerschaftlichen Verhalten ihrer spanischen Kollegen. Nur gut, dass wir meist auf Radwegen und kleinen Straßen fahren können. Erst bleibt die Küstenlandschaft schön wild, mit blauen Buchten und gewundener Küstenstraße, dann aber beginnt der flache Strand mit den großen Urlaubsorten. Wir biegen ab nach Perpignan im Hinterland. Die hübsche Altstadt mit buntem Leben ist ein schöner Kontrast zu den Urlaubsfabriken an der Küste. Wegen starkem Gegenwind aus Norden und der uns aus anderen Reisen schon bekannten Küstenstrecke wollen wir ein Stück mit dem Zug fahren. Doch keine Chance für Reisende mit Rad: an diesem Sonntag will halb Frankreich zurück in die Stadt, so dass viele Fahrgäste draußen bleiben müssen. Also doch mit dem Rad 84 km gegen den Wind nach Narbonne, wo wir dann noch einen Zug nach Montpellier bekommen. Nun verlassen wir die Küste, fahren über einen (extra für uns?) vor kurzem neu eingerichteten Bahntrassenweg, weiter durch Nîmes (römisches Amphitheater) und übernachten in einem rustikalen Landhaus. Wir sind nicht weit entfernt von der bekannten Pont du Gard, die wir (auf der angebauten Straßenbrücke) am nächsten Morgen überqueren, noch vor Einbruch der Touristenströme. Weiter durch Abendlicher Tanz in Girona Seitenwind – Ach ja? Französischer Wochenmarkt an der Küste TOURISMUS BARCELONA > BULLAY

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