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ACHEN

CHIO 2017

SPORT

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nfang April hat sie

eben noch

das Weltcup-Finale gewonnen,

und zwar zum dritten Mal. Im vergangenen Jahr hat sie mit

ihrer zehnten olympischen Medaille (sechs Mal Gold, vier Mal Silber)

Geschichte geschrieben. Jetzt tritt Werth auch beim CHIO Aachen

2017 an – und feiert hier am Freitag, 21. Juli, ihren 48. Geburtstag.

Dennoch ist die studierte Juristin nach allen Turnierreisen immer

wieder gern zu Hause, da wartet ihr 2009 geborener Sohn Frederik!

Und auch der kann stolz auf die Mutter sein, denn Wikipedia fasst

zu Isabell Werth zusammen, sie sei außerdem „siebenfache Welt-

meisterin, vierzehnfache Europameisterin und zwölffache Deutsche

Meisterin und damit weltweit die erfolgreichste Reiterin – nicht allein

in der Dressur – aller Zeiten“. Noch Fragen? Die hat B

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ACHEN

-

Autorin

Ute Steinbusch

allerdings!

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: Was bedeuten Ihnen die zahlreichen Erfolge und

Auszeichnungen?

Isabell Werth:

Dass ich meistens auf die richtigen Pferde gesetzt

habe. Es ist nicht so, dass ich mich laufend mit der Zahl meiner

Medaillen beschäftige. Stolz bin ich aber durchaus darauf. Allerdings,

meine Tagesmotivation, meine Passion ist eher, junge Pferde aus-

zubilden und irgendwann hoffentlich in den großen Sport bringen

zu können. Das hat mir mein Lehrer Dr. Uwe Schulten-Baumer bei-

gebracht, das hat bei mir Priorität.

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ACHEN

: Ihren ersten Weltcup-Sieg haben Sie vor 25 Jahren

gefeiert, inzwischen gab es Höhen und Tiefen, immer wieder

auch Konkurrenz, die die Nase vorn hatte. Wie gehen Sie gene-

rell mit Wettbewerb um?

Werth:

Auf jeden Fall positiv. Ich bin durch und durch Sportlerin,

ich suche den Leistungsvergleich. Konkurrenz ist für mich gleich-

bedeutend mit Motivation und Inspiration. Ich bin nie verzweifelt,

wenn ich mal

nur Fünfte

geworden bin, aber ich weiß auch einzu-

schätzen, dass ein Sieg nicht die Welt bedeutet.

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ACHEN

: Wie ist der aktuelle Stand mit Ihrem Top-Pferd

Weihegold

? Ist die Stute fit für die kommenden Aufgaben?

Werth:

Nach dem Weltcup hatte sie erst einmal Pause. Jetzt habe

ich wieder begonnen, sie anzutrainieren. Im Moment sind alle glück-

lich mit der Situation, wir sind guter Dinge, dass wir in dieser Kon-

stellation über 2017 hinaus miteinander arbeiten können.

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ACHEN

: Die Dressur hat immer noch den Nimbus, ein Sport

der Reichen zu sein. Wie bedeutend ist Geld für Ihre Disziplin?

Werth:

Dass die Reiterei finanzaufwendig ist, wird keiner bestreiten.

Aber ich bin fest davon überzeugt, dass auch

normale

Menschen ihre

Chance bekommen

.

Ich selbst habe ja das Glück, mit Madeleine

Winter-Schulze eine wunderbare Unterstützerin zu haben, eine enge

Freundin, die mir hilft, die Pferde zu finanzieren, aber darüber hinaus

wirklich Teil meiner Familie geworden ist.

Mit ihr hat von Anfang an die Chemie gestimmt. Sie hat auch

beispielsweise geholfen, mit der Besitzerfamilie von

Weihegold

eine

Vereinbarung zu erzielen, dass ich über die Zeit die Stute reiten

kann. Denn so ein Pferd weckt natürlich Begehrlichkeiten. Es gab

Dominiert die Dressur ohne Allüren: Isabell Werth auf Weihegold.

Foto: Andreas Steindl

Aachen feiert

die Queen

Gäbe es im Dressursport eine Krone, Isabell Werth würde sie tragen. Die erfolgreichste Reiterin

aller Zeiten sitzt an ihrem Geburtstag beim CHIO in Aachen im Sattel: ein gutes Omen!